FRANKFURT (dpa-AFX) - An der Frankfurter Börse zeichnen sich zu Wochenbeginn leichte Gewinne ab. Nach der robusten Vorwoche lässt der X-Dax DE000A0C4CA0 als Indikator für den Dax DE0008469008 ein Plus von 0,2 Prozent auf 18 199 Punkten erwarten. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 dürfte sich moderat im Plus bewegen.
In der vergangenen Woche hatte der Dax um 0,9 Prozent zugelegt, und sich damit wieder etwas von der 100-Tage-Durchschnittslinie abgesetzt. Nun warten die Anleger aber auf frische Impulse. An der Wall Street hatte sich am Freitag nur relativ wenig getan.
Die Aktienmarktstrategen von JPMorgan stellen die Anleger in ihrem aktuellen Bericht auf eine nahende Chance zum Einstieg in Eurozone-Aktien ein. Noch schrecken die Experten um Mislav Matejka aber vor einem "Overweight" der Region gegenüber den USA zurück. Die Frankreich-Risiken seien zwar "kein Game-Changer", könnten aber im Zuge der Neuwahlen noch einmal für einen Rückschlag sorgen.
Die JPMorgan-Experten betonten wegen der politisch unsicheren Lage in der Eurozone einmal mehr ihre Skepsis für den Bankensektor. Vorbörslich ins Blickfeld rückten am Montag aber eher die Autowerte: China und die EU wollen im Streit um E-Auto-Zölle miteinander verhandeln.
Deutsche Wirtschaftsverbände begrüßten die Verhandlungsbereitschaft beider Seiten. Wann und in welchem Rahmen es zu Verhandlungen kommen soll, ist aber noch unklar und auch inhaltlich gibt es kritische Stimmen zu einem möglichen Ergebnis. Die Aktien der hiesigen Autobauer Volkswagen DE0007664039, BMW DE0005190003 und Mercedes-Benz DE0007100000 reagierten vorbörslich mit verhaltenen Gewinnen auf die avisierten Gespräche.
Mit neun Prozent sehr deutlich im Plus erwartet wurden die Aktien von Deutz DE0006305006. Treiber war die Fantasie der Anleger, dass der Motorenbauer in das Rüstungsgeschäft einsteigen könnte. Das Unternehmen erwäge die Lieferung von Motoren für radgetriebene Rüstungsfahrzeuge, schrieb die "Welt am Sonntag" nach einem Gespräch mit Vorstandschef Sebastian Schulte.
Vorbörsliche Kursbewegung lösten noch Analystenkommentare aus: Die UBS gab wegen der derzeit schwachen Auftragsdynamik ihre Kaufempfehlung für das Medizintechnik-Unternehmen Carl Zeiss Meditec DE0005313704 auf und dies drückte die zuletzt schon schwachen Aktien im Tradegate-Handel mit 0,8 Prozent ins Minus. Zalando DE000ZAL1111 sank vorbörslich viel deutlicher um vier Prozent wegen einer Abstufung auf "Equal-weight" durch Morgan Stanley.
Eine Kaufempfehlung gibt es dagegen von Jefferies für Hochtief DE0006070006, woraufhin der Kurs vorbörslich um zwei Prozent anzog. Analyst Graham Hunt erwartet sich vom Baukonzern "heißes Gewinnwachstum" - in Anspielung an das Börsenkürzel "HOT". Er erwähnte das Geschäftspotenzial des Unternehmens durch die steigende Nachfrage nach Datenzentren-Kapazitäten. Hightech-Infrastrukturprojekte böten generell höhere Margen bei geringerem Risiko.
Zudem gibt es Veränderungen in den Indizes der Dax-Familie. Während der Dax unverändert bleibt, steigt Traton DE000TRAT0N7 in den MDax DE0008467416 auf. Ferner kommen Rational DE0007010803 und Tui DE000TUAG505 zurück in den Index mittelgroßer Werte. Tui gelingt damit nach Jahren der Abstinenz eine Rückkehr auf die deutsche Index-Bildfläche. Ähnliches gilt für die Parfümeriekette Douglas DE000BEAU7Y1 im SDax DE0009653386. Dort haben nun auch SMA Solar DE000A0DJ6J9 und Sixt DE0007231326 ihre neue Heimat./tih/mis
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