Sondererhebung zur ersten Hälfte des 2. Quartals - Wachstum im
E-Commerce normalisiert sich weiter
Berlin (ots) - Auch der E-Commerce kann sich den Auswirkungen von Krieg,
steigenden Preisen und verunsicherten Verbrauchern nicht entziehen und kehrt
nach zweistelligen Umsatzsteigerungen in den Vorjahren in gewohnte
Wachstumspfade zurück. Die Umsätze für den gesamten E-Commerce mit Waren sind in
den sechs Wochen von Anfang April bis 16. Mai 2022 im Vergleich zum gleichen
Zeitraum im Vorjahr um 6,7 Prozent gesunken. Von den Rückgängen betroffen sind
sämtliche Warencluster mit Ausnahme von Waren des täglichen Bedarfs (z.B.
Lebensmittel, Drogerie, Tiernahrung). Das Cluster konnte seine Online-Umsätze
der schlechten Konsumstimmung zum Trotz um 4,1 Prozent steigern.
Stärkste Verlierer unter den Handelsbranchen sind von Anfang April bis Mitte Mai
die Segmente DIY & Blumen (-15,2 Prozent), Auto, Motorad & Zubehör (-14,5
Prozent) und Elektroartikel (-14,4 Prozent) bzw. Heimcomputer samt Zubehör
(-12,8). Am besten behaupten konnten sich die Segmente Bürobedarf (+11 Prozent),
Heimtextilien (+9,6 Prozent) und Tierbedarf (+8,6 Prozent). (Hinweis: Alle
Umsätze und Vergleichswerte in der Übersicht (https://www.bevh.org/fileadmin/con
tent/05_presse/Pressemitteilungen_2022/final_310522_Update_Umsa__tze_April_Mai_E
ntwurf.pdf) )
"Wir sehen derzeit zwei Effekte: eine Normalisierung der Umsätze gegenüber dem
Hoch aus dem Vorjahr und einen Kriegs-Malus samt verunsicherter Verbraucher.
Dass die Umsätze im gesamten Onlinehandel trotz Krise nur so schwach gesunken
sind, zeigt die Resilienz der Branche in einem sehr angespannten
wirtschaftlichen Umfeld", erklärt Frank Düssler, Referent Presse und
Öffentlichkeit beim bevh.
Markplätze und Pure Player widerstandsfähiger
Ein Grund für die rückläufigen Gesamtumsätze ist das Abschneiden der
Multichannel-Händler (-11,7 Prozent), also der stationären Händler mit
zusätzlichem Online-Vertrieb. Bereits vor Jahresfrist 2021 waren diese Händler
"nur" um 8,2 Prozent gewachsen, nachdem sie im Vergleichszeitraum 2020 noch ein
Plus von 55 Prozent verbuchen konnten. Zum Vergleich: Der Gesamtmarkt hatte
damals um 19,4 Prozent zugelegt. Ungeachtet des Umsatzrückgangs bleibt aber auch
bei den Multichannel-Händlern der langfristige Wachstumstrend erhalten. Im
Vergleich zum Jahr 2019 sind die Umsätze in der Pandemie um 49 Prozent
gestiegen.
Marktplätze (-5,7 Prozent) und Online-Pure-Player (-3,7 Prozent) konnten ihre
Umsätze im Erhebungszeitraum vergleichsweise stabil halten (siehe
Versender-Tabelle). Gegenüber dem Vergleichswert aus 2019 liegen die
Onlinehändler im Jahr 2022 noch mit 23 Prozent im Plus.
Zwei Drittel der Deutschen mit mehr Lebensqualität dank E-Commerce
Auch wenn im gesamten E-Commerce derzeit Rückgänge verbucht werden, bleibt der
langfristige Wachstumstrend der Branche intakt. Vergleicht man die Gesamtumsätze
mit dem gleichen Zeitraum im Jahr 2019, kurz vor Ausbruch der Pandemie, schlägt
ein Umsatzplus von 29,7 Prozent zu Buche. Dass sich das Verbraucherverhalten
nicht grundlegend verändert hat, zeigt auch die Stimmung der befragten Kunden:
Mindestens zwei Drittel (68,2 Prozent) der Onlineshopper (aller Altersgruppen)
würde es als Einschränkung der Lebensqualität empfinden, nicht online bestellen
zu können. Am stärksten ausgeprägt ist das Empfinden bei den 40-49jährigen und
der Zielgruppe 60+.
Über die Studie
In der Verbraucherbefragung "Interaktiver Handel in Deutschland" werden von
Januar bis Dezember 40.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter ab 14 Jahren
zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel und zu ihrem Konsum von
digitalen Dienstleistungen (z. B. Reisen oder Ticketing) befragt. Die heute
vorgestellten Zahlen basieren auf der Auswertung des Zeitraums vom 1. April bis
16. Mai 2022 (= erste Hälfte des 2. Quartals) im Vergleich zum Zeitraum des 1.
April bis 16. Mai 2021. Die Studie wird durch die BEYONDATA GmbH durchgeführt.
Pressekontakt:
Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh)
Frank Düssler
Friedrichstraße 60 (Atrium)
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Mobil: 0162 2525268
mailto:frank.duessler@bevh.org
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OTS: Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (
bevh)