FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Immobilienaktien haben am Mittwoch zu den besten Werten im schwachen Markt gehört. Neben zunehmenden Zinssenkungshoffnungen nach zuletzt schwachen Konjunkturdaten stützte eine positive Branchenstudie von Kepler Cheuvreux.
Vonovia DE000A1ML7J1 gehörte dank eines Kursanstiegs um rund 0,8 Prozent zu den besten Werten im Leitindex Dax DE0008469008. Im MDax DE0008467416 der mittelgroßen Börsenunternehmen führte TAG Immobilien DE0008303504 mit plus 3,2 Prozent die Gewinnerliste an, gefolgt von LEG Immobilien DE000LEG1110 und Aroundtown LU1673108939.
Patrizia DE000PAT1AG3 eroberte mit einem Anstieg um rund 2,5 Prozent den Spitzenplatz im Nebenwerte-Index SDax DE0009653386. Weit vorne reihten sich dort auch die Aktien von Deutsche Wohnen DE000A0HN5C6 ein. Auch die Titel von Grand City Properties LU0775917882 gehörten zu den Kursgewinnern.
Etwas verhaltener zeigte sich der europäische Sektorindex CH0043274395. Mit einem minimalen Minus hielt er sich im Branchentableau EU0009658202 aber noch am besten.
Am Dienstagnachmittag hatten enttäuschende Stimmungsdaten aus der amerikanischen Industrie die Gewinnmitnahmen an den Börsen noch verstärkt. Die zur Wochenmitte veröffentlichten Stimmungsdaten aus dem Dienstleistungssektor im Euroraum belegten für den August zwar dank Frankreich eine Aufhellung. Allerdings wurde eine vorangegangene Schätzung etwas nach unten revidiert. Analysten hatten im Schnitt mit einer Bestätigung der ersten Erhebung gerechnet. Zudem war die Entwicklung in Deutschland unterdurchschnittlich.
Schwache Wirtschaftsdaten schüren seit einiger Zeit dies- wie jenseits des Atlantiks Wachstumssorgen. Im Gegenzug hoffen die Anleger zunehmend, dass die US-Notenbank Fed demnächst erstmals seit Jahren und die Europäische Zentralbank (EZB) ein weiteres Mal die Zinsen senken wird. Davon würde der zinssensible Immobiliensektor besonders stark profitieren.
Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hob am Mittwoch die Kursziele für etliche deutsche Immobilienaktien an und bekräftigte Kaufempfehlungen. Die Analysten sehen den hiesigen Wohnimmobilienmarkt gut positioniert für eine weiter überdurchschnittliche Entwicklung und attestiert ihm historisch günstige Bewertungen. Der Beginn eines EZB-Zinssenkungszyklus sollte für Rückenwind sorgen und die Immobilienpreise stützen. Hinzu kämen positive strukturelle Trends wie das Bevölkerungswachstum, niedrige Leerstandsquoten, das nur langsam wachsende Angebot und die dynamisch steigenden Mieten./gl/mne/mis
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