FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax DE0008469008 hat am Freitagnachmittag nach wechselhaftem Verlauf wieder die Richtung nach vorne eingeschlagen. Zuvor hatten trübe Wirtschaftsdaten aus der Eurozone belastet.
Mit einem Plus von zuletzt 0,51 Prozent blieb der deutsche Leitindex am Nachmittag mit 19.243,31 Punkten klar über der runden 19.000er-Marke, die er im Wochenverlauf zeitweise unterschritten hatte. Aktuell steuert das Barometer auf ein knappes Wochenplus zu.
Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Börsenunternehmen gewann am Freitag 0,85 Prozent auf 26.087,69 Punkte. Für den Eurozonen-Index EuroStoxx 50 EU0009658145 ging es um 0,4 Prozent hoch. Die Lage an den Börsen bleibe aber fragil, hieß es im aktuellen Börsenbrief Fuchs-Kapital. Die Autoren verwiesen insbesondere auf Risiken durch eine Eskalation des Ukraine-Krieges.
Im Euroraum hatte sich die Unternehmensstimmung im November unerwartet eingetrübt. Der Gesamtindikator fiel unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten. Es wird damit ein Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten signalisiert. Besonders deutlich trübte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor ein.
"Viel schlimmer hätte es kaum kommen können", sagte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank. Er verwies auf die politische Unsicherheit in Deutschland und Frankreich sowie die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. "Man fährt nur noch auf Sicht."
Die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) hätten bisher noch keine Trendwende bewirkt, ergänzte Johannes Mayr, Chefvolkswirt beim Vermögensverwalter Eyb & Wallwitz. "Und der geopolitische Gegenwind wird 2025 wohl noch deutlich stärker. Auch deshalb wird die EZB die Zinsen weiter senken."
Von dieser Aussicht profitierten am Freitag Immobilienwerte, während Aktien von Banken das Nachsehen hatten. Vonovia DE000A1ML7J1 gewannen im Dax 4,6 Prozent, im MDax DE0008467416 verteuerten sich TAG Immobilien DE0008303504 sowie LEG DE000LEG1110 um jeweils etwa 5,5 Prozent. Deutsche Bank DE0005140008 und Commerzbank DE000CBK1001 lagen im Dax hinten mit Abschlägen von 3,2 beziehungsweise 2,9 Prozent.
Oben im Leitindex gewannen die Titel des Chemikalienhändlers Brenntag DE000A1DAHH0 nach einer Kaufempfehlung der Berenberg Bank 5 Prozent. Nach dem schwachen Jahresverlauf sei nun der Zeitpunkt zum Einstieg gekommen, hieß es. Mit einem Plus von ebenfalls 5 Prozent stemmten sich die Anteile des Laborzulieferers Sartorius DE0007165631 gegen ihre Kursschwäche seit Mitte Oktober.
Ein beschlossenes Aktienrückkaufprogramm trieb im Nebenwerteindex SDax DE0009653386 PVA Tepla DE0007461006 an. Die Papiere des Technologie-Unternehmens gewannen 11,5 Prozent.
Der Evotec DE0005664809-Aktienkurs brach um fast ein Fünftel ein, nachdem Branchenkollege Halozyme eine Übernahmeoffete für das Biotechunternehmen zurückgezogen hatte.
Die schwachen Daten aus der Eurozone drückten den Euro EU0009652759 einstweilen unter 1,04 US-Dollar. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,0413 Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstag auf 1,0526 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg der Rentenindex Rex DE0008469107 um 0,42 Prozent auf 126,76 Punkte. Die Umlaufrendite fiel im Gegenzug von 2,26 Prozent am Vortag auf 2,18 Prozent. Der Bund-Future DE0009652644 gewann 0,63 Prozent auf 133,17 Punkte./ajx/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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