NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte haben am Donnerstag zugelegt. Neben positiv aufgenommenen Geschäftszahlen einiger Börsen-Schwergewichte sahen Experten Daten zum US-Wirtschaftswachstum als Kursstütze.
Zuletzt stieg der Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 um 0,58 Prozent auf 44.971,07 Punkte. Zum knapp zwei Monate alten Rekord fehlen ihm nur rund 0,2 Prozent. Für den marktbreiten S&P 500 US78378X1072 ging es um 0,52 Prozent auf 6.070,75 Punkte hoch. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 US6311011026 gewann 0,37 Prozent auf 21.490,42 Punkte.
Zur Wochenmitte hatten die Indizes mit moderaten Verlusten geschlossen. Die US-Notenbank Fed hatte nach drei Zinssenkungen wie erwartet eine Pause eingelegt. Einen großen Einfluss auf die Aktienkurse hatte die Entscheidung letztlich nicht. US-Präsident Donald Trump, Verfechter einer Niedrigzinspolitik, ging direkt nach der Fed-Entscheidung in den Angriffsmodus über. Die US-Notenbank habe es nicht geschafft, "das Problem zu stoppen, das sie mit der Inflation geschaffen" habe, monierte er.
Die US-Wirtschaft hat im Schlussquartal 2024 zwar überraschend deutlich an Fahrt verloren. Insgesamt stehe sie aber auf dem Weg ins Jahr 2025 auf einem feste Fundament, was angesichts der engen Verbindung zwischen Wirtschaftswachstum und Unternehmensgewinnen Risikoanlagen wie Aktien unterstützen sollte“, sagte Josh Jamner vom Vermögensverwalter Clearbridge Investments. Auch Neil Birrell von Premier Miton Investors attestierte der weltgrößten Volkswirtschaft eine recht gute Entwicklung.
Ähnlich wie tags zuvor lösten Unternehmensnachrichten auch am Donnerstag gemischte Reaktionen aus und begrenzten die Gewinne für den Gesamtmarkt. Im Fokus standen die Geschäftszahlen der drei Tech-Riesen Microsoft US5949181045, Meta US30303M1027 und Tesla US88160R1014.
Die Aktien von Meta gewannen mit 1,8 Prozent im Nasdaq 100. überdurchschnittlich Sie erreichten zudem ein Rekordhoch. Das Social-Media-Unternehmen konnte dank starker Werbeeinnahmen seinen Quartalsgewinn um fast die Hälfte steigern. Jefferies-Experte Brent Thill zeigte sich zudem vom Umsatzwachstum von 21 Prozent beeindruckt. Die immensen KI-Investitionen des Konzerns zahlten sich aus, lobte er. Laut Jim Reid von der Deutschen Bank überzeugte Meta-Chef Mark Zuckerberg auch mit der Aussage, dass 2025 ein "wirklich großes Jahr" für Metas Pläne im KI-Bereich werde.
Bei Tesla betrug das Kursplus 3,5 Prozent. Der Elektroautobauer verfehlte mit seinem Quartalsbericht zwar die Erwartungen. Reid verwies indes darauf, dass Tesla für 2025 wieder einen Umsatzanstieg in Aussicht gestellt habe. Tesla-Chef Elon Musk habe sogar ein "episches" Wachstum vorausgesagt.
Derweil sackten die Aktien von Microsoft um 6,3 Prozent ab. Der Softwaregigant enttäuschte mit einem langsameren Wachstum im Cloud-Computing-Geschäft. Analyst Kash Rangan von der US-Investmentbank Goldman Sachs sprach von einem durchwachsenen Zahlenwerk. Die Unsicherheit hinsichtlich des Wachstums der Cloud-Plattform Azure bleibe ein immenser Sorgenfaktor.
Abseits der drei Tech-Riesen legte mit dem Kreditkartenkonzern Mastercard US57636Q1040 ein weiteres Börsen-Schwergewicht Zahlen vor, welche die Aktien mit einem Kursplus von 3,7 Prozent honorierten. Sie erreichten nach der Bestmarke vom Dienstag erneut ein Rekordhoch. Die Titel von IBM US4592001014 sprangen um 12,1 Prozent hoch und markierten ebenfalls einen Rekord. Der Computerkonzern rechnet im laufenden Jahr mit einem höheren Wachstum als zuletzt.
Dagegen ging es bei UPS US9113121068 angesichts eines enttäuschenden Umsatzausblicks um 14,2 Prozent bergab. Die Aktien erlitten den größten Tagesverlust seit der Finanzkrise 2008 und erreichten den tiefsten Stand seit 2020. Nach einem Boom während der Corona-Pandemie lässt die Versand-Nachfrage bei dem Logistikkonzern nach, wie der enttäuschende Ausblick auf das laufende Jahr zeigte. Zudem setzen Kunden zunehmend auf günstigere Versandoptionen des Konzerns, was ebenfalls auf die Erlöse drückt.
Beim Baumaschinenhersteller Caterpillar US1491231015 wogen schwache Umsatzziele offenbar schwerer als der gute Quartalsgewinn: Die Anteilscheine büßten 4,2 Prozent ein.
Ein mögliches Verbot der Übernahme von Juniper Networks US48203R1041 durch HP Enterprise US42824C1099 ließ die Juniper-Aktien um 1,9 Prozent absacken - seit einiger Zeit sind sie vom Handel ausgesetzt. Für HP Enterprise ging es zuletzt um 2,6 Prozent bergab. Das US-Justizministerium begründete seine Klage bei einem Bundesgericht in Kalifornien damit, dass der Zusammenschluss den Wettbewerb auf dem Markt für drahtlose Unternehmens-Netzwerkausrüstung beeinträchtigen würde. Denn die Zahl der Anbieter würde so von drei auf zwei schrumpfen. Die Aktien des dritten Branchenvertreters Cisco US17275R1023 gewannen 2,1 Prozent./gl/he
No news available