FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben nach deutlichen Vortagsverlusten erneut nachgegeben. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future DE0009652644 fiel um 0,11 Prozent auf 133,91 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf 2,31 Prozent.
Die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank wirkten nach. Die Fed hatte zum dritten Mal in Folge ihren Leitzins gesenkt - sagte aber für das kommende Jahr wegen der hartnäckig erhöhten Inflation weniger Zinssenkungen als bisher voraus. Die Aussicht auf eine weniger lockere Geldpolitik in den USA hat auch die Renditen bei europäischen Anleihen gestützt.
"Die Entscheidungen der Fed haben an den Finanzmärkten Spuren hinterlassen", schrieben die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Die Zinssenkungserwartungen seien nochmals gedämpft worden, obwohl sich diese bereits seit Oktober merklich zurückgebildet hätten.
Die am Nachmittag in den USA veröffentlichten Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe bestätigten das Bild eines soliden Arbeitsmarktes und dämpften so die Zinssenkungserwartungen weiter. So sind die Anträge in der vergangenen Woche deutlich stärker als erwartet gefallen.
In Großbritannien stiegen die Renditen weniger deutlich als in anderen europäischen Ländern. Die britische Notenbank hat ihren Leitzins wie erwartet nicht verändert. Allerdings hatten sich drei Mitglieder für eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte ausgesprochen. "Offenbar gewichtet man in den Kreisen der britischen Notenbank angesichts der zuletzt enttäuschenden Wirtschaftsnachrichten die Risiken für die Konjunktur etwas höher als bislang gedacht", kommentierte Dirk Chlench, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). "Nach unserer Prognose wird die Bank of England ihren Leitzins im nächsten Jahr um einen Prozentpunkt nach unten schleusen."/jsl/mis
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