NEW YORK (dpa-AFX) - An den US-Aktienmärkten dürften es die Anleger nach den jüngsten Rekorden am Montag etwas ruhiger angehen. Marktbeobachter verwiesen auf Aussagen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump zu möglichen Strafzöllen gegen mehrere Schwellenländer. Davor hatte Trump schon den Nachbarländern Mexiko und Kanada mit Importzöllen gedroht. Auch wegen der anstehenden Veröffentlichung einiger US-Konjunkturdaten überwog am Montag die Zurückhaltung.
Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial US2605661048 eine Stunde vor Handelsbeginn minimal im Plus auf 44.920 Punkte und den Nasdaq 100 US6311011026 0,2 Prozent im Plus auf 20.968 Punkte. Am Freitag waren sowohl der Leitindex als auch der marktbreite S&P 500 US78378X1072 auf Rekorde geklettert. Dagegen hatte es beim technologielastigen Auswahlindex trotz deutlicherer Gewinne nicht für eine Bestmarke gereicht.
Trump drohte den Brics-Ländern am Wochenende mit hohen Zöllen, sollten sie sich vom US-Dollar als Zahlungsmittel abwenden. "Wir verlangen von diesen Ländern die Zusage, dass sie weder eine neue Brics-Währung schaffen noch eine andere Währung unterstützen werden, um den mächtigen US-Dollar zu ersetzen", schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social. Ansonsten werde er auf Waren aus diesen Ländern "Zölle von 100 Prozent" verhängen.
Die Abkürzung Brics steht für die Anfangsbuchstaben der ersten fünf Mitglieder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Anfang dieses Jahres kamen der Iran, Ägypten, Äthiopien und die Vereinigten Arabische Emirate dazu. Es handelt sich um eine Gruppe aufstrebender Industrienationen.
Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren zu Wochenbeginn rar. Für die Titel des angeschlagenen Halbleiterkonzerns Intel US4581401001 ging es vorbörslich um 6 Prozent hoch, nachdem der Rücktritt von Unternehmenschef Pat Gelsinger bekannt geworden war.
Die Aktien von First Solar US3364331070 steuern auf weitere Gewinne zu, wie das vorbörsliche Plus von 2,4 Prozent auf 204,12 Dollar belegt. Das Fotovoltaik-Unternehmen könnte von den am Freitag angekündigten US-Zöllen auf Solarpanel-Importe aus Südostasien profitieren. Die Investmentbank Piper Sandler hob in Reaktion auf die Nachricht ihr Kursziel für First Solar von 210 auf 250 Dollar an.
Bei Gap US3647601083 konnten sich die Anleger über ein vorbörsliches Kursplus von 4,5 Prozent auf 25,33 Dollar freuen. Die US-Bank JPMorgan stufte die Titel des Bekleidungs- und Pflegeprodukte-Herstellers hoch und empfiehlt sie nun mit einem auf 30 Dollar angehobenen Ziel mit "Overweight".
Dagegen ließen Nachrichten zu einer wahrscheinlichen Übernahme die Anteilsscheine von Blackrock US09290D1019 erst einmal kalt. Kreisen zufolge könnte der Kauf von HPS Investment Partners durch den weltgrößten Vermögensverwalter, über den schon im Oktober berichtet worden war, noch in dieser Woche vollzogen werden - mit einer Bewertung von mindestens 12 Milliarden Dollar. Allerdings könne die Transaktion sich immer noch verzögern oder scheitern, heißt es weiter. Erst im Oktober hatte Blackrock für 12,5 Milliarden Dollar Global Infrastructure Partners geschluckt./gl/jha/
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