Medartis verzeichnet 20% Umsatzwachstum und macht weitere Fortschritte bei der Stärkung seiner US-Organisation
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Medartis Holding AG / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis
Medartis verzeichnet 20% Umsatzwachstum und macht weitere Fortschritte bei
der Stärkung seiner US-Organisation
16.08.2022 / 06:59 CET/CEST
Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
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Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR
* Der Gesamtnettoumsatz stieg im ersten Halbjahr 2022 um 20,1%
bzw. 18,0% ohne NSI (jeweils zu kWk[1])
* Starkes Wachstum in EMEA führte zu weiteren
Marktanteilsgewinnen und die dynamische Region LATAM
beschleunigte; APAC durch Covid-Restriktionen beeinträchtigt;
USA bleibt hinter internen Erwartungen zurück
* NSI-Integration im Gange und US-Organisation weiter gestärkt;
erste Produktlancierungen in Q4 geplant
* Die normalisierte[2] Brutto- und EBITDA-Marge blieb nahezu
unverändert gegenüber dem Vorjahr; NSI-bezogene Kosten führen
zu einer Verwässerung der ausgewiesenen Margen entsprechend
den Unternehmenserwartungen
* Das Unternehmen revidierte seinen Ausblick für das Gesamtjahr
angesichts der Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr, des
vorherrschenden wirtschaftlichen Umfelds und der mit Covid
verbundenen Einschränkungen in Krankenhäusern
Finanzkennzahlen für das erste Halbjahr 2022
in Mio. CHF,
H1 2022
H1 2021
Veränderung zu 2021
gerundet
ausgewiesen
NSI Effekt
exkl. NSI Effekt
angepasst[3]
ausgewiesen
exkl. NSI zu kWk
Umsatz
88.4
1.5
86.9
75.4
17.2%
18.0%
Bruttogewinn
73.9
0.4
73.5
63.3
16.7%
18.8%
Bruttomarge in %
83.7%
26.6%
84.7%
84.0%
(0.3 PP)
0.6 PP
EBITDA
9.9
(4.2)
14.1
13.8
(28.1%)
10.1%
EBITDA-Marge in %
11.2%
16.3%
18.3%
(7.1 PP)
(1.2 PP)
EBIT
1.3
(4.5)
5.8
5.9
(78.2%)
15.6%
EBIT-Marge in %
1.5%
6.6%
7.8%
(6.4 PP)
(0.1 PP)
Reingewinn
0.0
7.1
n/a
Reingewinn-Marge in %
0.0%
9.4%
n/a
Unverwässertes EPS
0.0
0.60
Barmittelbestand (Ende des Berichtzeitraums)
33.0
84.1
Personalbestand (Ende des Berichtzeitraums)
832
649
28.2%
13.1%
Basel, 16. August 2022: Die Medartis Holding AG (SIX: MED), ein
auf die Kopf- und Extremitäten-Chirurgie spezialisiertes
Orthopädie-Unternehmen, meldete heute für das erste Halbjahr ein
Nettoumsatzwachstum von 20,1% (kWk). Europa, der Nahe Osten und
Afrika (EMEA) trugen mit einem Anstieg von 21,4% am meisten zu
diesem Wachstum bei, während Lateinamerika am stärksten wuchs
(+47,1%). Die Verkäufe in der Region APAC (+6,0%) wurden noch
immer durch Einschränkungen im Zusammenhang mit Covid
beeinträchtigt. Das US-Geschäft wuchs um 19,8 %, ausgehend von
einer starken vergleichbaren Basis im Vorjahr, blieb aber in der
ersten Integrationsphase hinter den internen Erwartungen zurück.
Der normalisierte Bruttogewinn von Medartis stieg im ersten
Halbjahr um 18,8%, wobei die entsprechende Bruttomarge fast 84%
erreichte. Die ausgewiesene EBITDA-Marge lag bei 11,2% und wurde
durch M&A-Transaktions-, Integrations- und US-Aufbaukosten (-5,1
Prozentpunkte) sowie durch Wechselkurseffekte (-0,8
Prozentpunkte) beeinträchtigt. Nimmt man diese aus, so ergibt
sich bei einem normalisiertem EBITDA von CHF 14,1 Millionen eine
entsprechende Marge von 16,3%. Aufgrund dieser Ausgaben und
Zinskosten aus bedingten Gegenleistungen[4] für die NSI-Übernahme
konnte Medartis im ersten Halbjahr nur einen bescheidenen
Nettogewinn ausweisen.
Das Unternehmen teilte mit, dass die Fusion der beiden
US-Geschäftsbereiche und die Umwandlung in eine grössere
US-Organisation planmässig verlaufen. Die ersten NSI-Produkte
werden im vierten Quartal auf den Markt kommen. Geplant ist eine
begrenzte Markteinführung des «Lapidus Cut Guide» für die
chirurgische Behandlung von Ballenzehenfehlstellungen (Hallux
valgus) und des «CalcShift» für Verschiebeosteotomien des
Fersenbeins. Diese Technologien sind nur zwei von mehreren neuen
Produkten für die unteren Extremitäten, die im Jahr 2023 in den
USA auf den Markt kommen sollen.
Medartis CEO Christoph Brönnimann kommentiert: «In der ersten
Jahreshälfte war ich besonders erfreut über unsere Leistung in
den Regionen EMEA und LATAM. Dank der engagierten Arbeit und des
Einfallsreichtums unserer Produktions- und Logistikteams sind wir
bisher von grösseren Unterbrechungen der Lieferkette oder
Lieferengpässen verschont geblieben.
Im Mai haben wir die Übernahme von NSI planmässig abgeschlossen,
und die Integrationsarbeiten zum Aufbau von ONE-Medartis haben
erfolgreich begonnen. Während des Führungswechsels haben wir
etwas an Wachstumsdynamik eingebüsst, aber ich erwarte, dass sich
der US-Umsatz im zweiten Halbjahr beschleunigen wird. Ich bin
überzeugt, dass die Talente und Fähigkeiten unserer
US-amerikanischen Vertriebs- und Forschungsteams uns helfen
werden, in Zukunft eine wichtige Rolle im Markt für Extremitäten
zu spielen. Wir werden im zweiten Halbjahr unsere ersten
NSI-Produkte auf den Markt bringen und unsere T&E-Kapazitäten
weiter ausbauen, um diese und zukünftige Produkteinführungen zu
unterstützen.»
Im Jahr 2022 investierte Medartis weiter in ihr Personal und in
ihre Marktstellung. Der Personalbestand von Medartis stieg im
Laufe des Jahres um 28,2%, von 649 auf 832 Mitarbeitende. Dies
wirkte sich nicht nur auf die Grösse und die Fähigkeiten der
Teams in den Bereichen Verkauf, F&E und Kundendienst aus, sondern
auch auf andere strategische Funktionen. Mehr als die Hälfte der
Mitarbeitenden kam im Rahmen der NSI-Übernahme zum Unternehmen.
Darüber hinaus wurden 85 neue Stellen geschaffen, vor allem in
Wachstumsmärkten, um das zukünftige Wachstum voranzutreiben. Am
Hauptsitz des Unternehmens in der Schweiz blieb die Zahl der
Mitarbeiter mit 295 weitgehend unverändert.
ENTWICKLUNG PRO REGION UND PRODUKTSEGMENT
In der Region EMEA verzeichnete Medartis im ersten Halbjahr einen
Umsatz von CHF 45,5 Millionen, was einem Wachstum von 21,4% (kWk)
gegenüber dem Vorjahr entspricht. Ungünstige Währungseffekte
schmälerten den Anstieg in Schweizer Franken um mehr als 5
Prozentpunkte. Alle Direktmärkte in der Region verzeichneten ein
starkes zweistelliges Wachstum und erfüllten oder übertrafen
sogar die Erwartungen. Das Wachstum in Spanien, wo erst Anfang
2021 eine Tochtergesellschaft gegründet wurde, war besonders
beeindruckend. Das Team auf der iberischen Halbinsel ist dabei,
seine Organisation und Prozesse zu verstärken. Die regionalen
Distributorenmärkte in EMEA blieben hinter der starken
Entwicklung in den Tochtergesellschaften zurück, was vor allem
auf den Covid-bedingten Lageraufbau im Vorjahr zurückzuführen
ist. In den meisten europäischen Ländern wurden die
Covid-19-Beschränkungen weitgehend aufgehoben und hatten keine
wesentlichen Auswirkungen auf das Geschäft. Der relativ milde
Winter und Personalengpässe im OP führten jedoch zu einem
geringeren Fallvolumen.
in Mio. CHF, gerundet
H1 2022
H1 2021 bereinigt
H1 2021 ausgewiesen
Veränderung in CHF ggü. VJ[5]
Veränderung zu kWk ggü. VJ
EMEA
45.5
39.5
39.6
15.3%
21.4%
US
18.3
14.8
12.8
23.3%
19.8%
APAC
15.8
15.4
15.4
2.6%
6.0%
LATAM
8.8
5.8
5.8
53.1%
47.1%
Total
88.4
75.4
73.6
17.2%
20.1%
Die Gesamtleistung in EMEA wurde durch anhaltende
Marktanteilsgewinne im Handgelenkssegment angetrieben, wo
Medartis nach eigenen Angaben über das umfassendste Portfolio im
Markt verfügt. Bei den Handindikationen konnten viele neue Kunden
für das innovative KeriMedical-Portfolio gewonnen werden,
insbesondere für die TOUCH®-Daumenprothese. Auch die Lösungen für
Schulterfrakturen und -deformitäten wurden von der Kundschaft gut
angenommen, während das Potenzial in der Kategorie Ellbogen noch
nicht voll ausgeschöpft ist. Die unteren Extremitäten
verzeichneten ein dynamisches Wachstum, das die Erholung der
Wahleingriffe nach dem Covid-Stillstand widerspiegelt. Die
systematische Einführung der neuesten CMF-Generation Modus 2
wurde 2022 fortgesetzt. In diesem Jahr profitierte der Umsatz
auch von der Einführung des Modus 2 in Grossbritannien. Ein
wichtiger Bestandteil der Gesamtlösung ist CMX, der digitale
Service für patientenindividuelle Fallplanung und
Operationshilfen.
In der ersten Jahreshälfte wuchs der Umsatz in den USA zu kWk um
19,8 %, wodurch der regionale Umsatz auf CHF 18,3 Millionen
anstieg und damit leicht hinter der Planung zurückblieb. Darin
enthalten ist ein Umsatzbeitrag von CHF 1,5 Millionen aus dem
übernommenen NSI-Geschäft. Das organische Wachstum stand starken
Vergleichswerten im ersten Halbjahr 2021 gegenüber (+46,3%), als
das Geschäft vom Nachholbedarf nach der Normalisierung der
Covid-19-Situation profitierte. Während sich die allgemeine
Pandemie-Situation im Laufe des Jahres 2022 wieder normalisierte,
kam es in den ersten sechs Monaten in vielen Krankenhäusern und
ambulanten Einrichtungen zu Personalengpässen aufgrund von
Omikron-Infektionen oder Quarantäne. Die Wachstumsdynamik hat
aufgrund dieses Umfelds und des Managementwechsels nachgelassen,
aber die grundlegenden Wachstumstreiber bleiben intakt.
Der Bereich der oberen Extremitäten, der das grösste Segment des
US-Geschäfts des Unternehmens darstellt, wuchs zweistellig, mit
starken Beiträgen von Produkten für Handgelenk, Unterarm und
Schulter. In der Zwischenzeit hat das Unternehmen auch die
FDA-Zulassung für KERIFLEX® erhalten. Das Wachstum bei den
"sonstigen Produkten" wurde von kanülierten Schrauben getragen.
Die unteren Extremitäten wuchsen im mittleren einstelligen
Prozentbereich. Mit der Einführung der Produkte für die unteren
Extremitäten von NSI und dem verstärkten Fokus auf dieses Segment
erwartet Medartis eine deutliche Beschleunigung und
Marktanteilsgewinne für untere Extremitäten im Jahr 2023 und
darüber hinaus.
Im Zuge der NSI Integration wurden die Rollen,
Verantwortlichkeiten und das Vertriebshändlernetz auf der
Grundlage ihrer Leistung überprüft und teilweise angepasst. Das
neue US-Management hat auch den Vertrieb neu ausgerichtet, um die
Produktivität des Aussendienstes zukünftig zu verbessern. Nach
der Fusion der beiden lokalen Organisationen hat die Integration
begonnen. Die beiden Forschungs- und Entwicklungsteams in Basel
und Warschau haben ihre Produktentwicklungspipelines
konsolidiert. Qualitätssicherungs-, Ausbildungs-, Logistik-, F&E-
und IT-Prozesse werden aufeinander abgestimmt, um die
bevorstehenden Produkteinführungen vorzubereiten. Zur
Unterstützung der zahlreichen neuen Produkteinführungen wurden
die Schulungs- und Ausbildungskapazitäten aufgestockt und das
regionale Marketingteam verstärkt, um die Markenbekanntheit zu
erhöhen und Patienteninformationen bereitzustellen. Mit
Unterstützung der Konzernleitung verbrachte die neue Führung viel
Zeit mit Besuchen bei wichtigen Kund*innen und KOLs beider
Unternehmen.
Der Umsatz in der Region Asien-Pazifik (APAC) stieg im ersten
Halbjahr um 6,0 % (kWk) auf CHF 15,8 Millionen. In Australien und
Neuseeland, dem grössten Geschäftszweig der Region, war das
Wachstum im ersten Halbjahr 2021 beeindruckend, verlangsamte sich
danach jedoch aufgrund von Einschränkungen im Zusammenhang mit
Covid deutlich. Lockdown-Massnahmen und Kontaktbeschränkungen
führten sowohl zu einem Rückgang von Unfällen als auch der
Wahleingriffe, insbesondere im privaten Sektor. Infolgedessen
verzeichnete Australien das gleiche Umsatzniveau wie im
Vorjahreszeitraum. In Japan wuchs das Unternehmen sowohl im
Direkt- als auch im Vertriebsgeschäft um mehr als 30%, da es von
der robusten Nachfrage nach Hand- und Handgelenksprodukten
profitierte. Im 2. Quartal stellte das Unternehmen einen eigenen
Vertriebsleiter für die regionalen Distributorenmärkte ein, der
das Wachstum in APAC im 2. Halbjahr und darüber hinaus
unterstützen wird. Darüber hinaus kündigte das Unternehmen an,
dass es auch in Zukunft in weitere Wachstumsinitiativen
investieren wird.
Nachdem die chinesische Regierung im ersten Halbjahr ein
zentralisiertes Beschaffungssystem (Volumenabhängige Beschaffung,
VAB) für Medizintechnikprodukte eingeführt hat, sind die
Verkaufspreise auf dem Markt stark gefallen und lassen Medartis
wenig Spielraum, um zukünftig profitabel zu wirtschaften. Als
Reaktion darauf hat das Unternehmen seine strategische
Positionierung sorgfältig überprüft und beschlossen, seine
lokalen Aktivitäten im dritten Quartal einzustellen. Diese
Entscheidung führte zu Produktrücknahmen von Spitälern, was das
Wachstum schmälerte.
In APAC war das Wachstum im Bereich der oberen Extremitäten
ebenfalls stärker als im Bereich der Fuss- und Sprunggelenke. Da
es sich bei der Mehrzahl der Vorder- und Mittelfussoperationen um
Wahleingriffe handelt, war der Bereich der unteren Extremitäten
stärker von der Verschiebung von Operationen betroffen als der
Bereich des Handgelenks und der oberen Extremitäten, wo
Trauma-Eingriffe überwiegen. Infolgedessen ging die Nachfrage
nach Wahleingriffen für den Mittel- und Vorfussbereich in APAC im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Die Kategorien
Unterkiefer und Orthognathie verzeichneten ein rasches Wachstum,
das durch den starken Absatz von Instrumenten und Implantaten im
Rahmen der Einführung von Modus 2 in Japan begünstigt wurde.
Die Region LATAM erzielte in den ersten sechs Monaten mit einem
Wachstum von 47,1% (kWk) erneut ein starkes Gesamtergebnis.
Positive Währungseffekte erhöhten das Wachstum um weitere 6
Prozentpunkte, wobei der Umsatz CHF 8,8 Millionen erreichte. Die
Entwicklung wurde von Brasilien angetrieben, weitere Impulse
kamen aus Mexiko, wo Medartis eine wichtige öffentliche
Ausschreibung gewann. In Brasilien war die Nachfrage nach
CMF-Produkten besonders ausgeprägt. Die regionale Entwicklung war
auch durch eine starke Auftragslage in den Distributorenmärkten
gekennzeichnet, was auf zukünftiges Wachstumspotenzial hindeutet.
in Mio. CHF, gerundet
H1 2022
H1 2021
bereinigt
H1 2021
ausgewiesen
Veränderung in CHF ggü. VJ
Veränderung zu kWk ggü. VJ
Obere Extremitäten
61.1
54.1
52.8
13.1%
14.7%
Untere Extremitäten
13.3
11.6
11.4
14.9%
16.7%
CMF & andere Produkte
13.9[6]
9.8
9.4
42.5%
44.4%
Total
88.4
75.4
73.6
17.2%
20.1%
FINANZIELLE LEISTUNG
Im ersten Halbjahr 2022 erzielte Medartis einen Bruttogewinn von
CHF 73,9 Millionen, was einer Marge von 83,7% entspricht. Dies
war 0,3 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahreszeitraum, was
hauptsächlich auf zusätzliche NSI-Produktionskosten
zurückzuführen ist. Unter Ausschluss von NSI hätte die
normalisierte Marge 84,7% betragen, 0,6 Prozentpunkte höher als
im Jahr 2021. Höhere Absatzmengen und eine bessere
Kapazitätsauslastung glichen einen negativeren Länder- und
Produktmix-Effekt aus.
Der Betriebsaufwand (OPEX) stieg von CHF 57,6 Millionen auf CHF
72,6 Millionen. Ein Drittel oder CHF 4,9 Millionen des Anstiegs
entfällt auf NSI. Wie bereits ausgeführt, führte die Übernahme
von NSI zu einmaligen Transaktions- und Integrationskosten sowie
zu einer vorübergehenden Margenverwässerung, da die wichtigsten
Produkte erst 2023 auf den Markt kommen werden, die Entwicklungs-
und Betriebskosten aber bereits im Vorfeld anfallen. CHF 0,7
Millionen der erhöhten OPEX stammen aus China und stehen im
Zusammenhang mit der Einstellung des Geschäfts im 3. Quartal.
Abgesehen davon blieben die allgemeinen und administrativen
Kosten sowie die F&E-Kosten in Bezug auf den Umsatzanteil mehr
oder weniger unverändert. Die Verkaufs- und Vertriebskosten
stiegen jedoch an, da das Unternehmen seine physischen
Kundenkontakte intensivierte und nach der Normalisierung der
Covid-19-Situation mehr in Aus- und Weiterbildung sowie in
Marketingmassnahmen investierte. Als direkte Folge dieser
Aktivitäten verzeichneten die Regionen EMEA, LATAM und Japan
positive Fortschritte. Medartis hielt auch ihre Investitionen in
Ländern aufrecht, in denen die Umsatzentwicklung vorübergehend
gedämpft ist, insbesondere in Australien und den USA.
Infolgedessen sank der ausgewiesene Gewinn vor Zinsen, Steuern
und Abschreibungen (EBITDA) auf CHF 9,9 Millionen (Marge: 11,2%)
gegenüber CHF 13,8 Mio. im Vorjahr (18,3%). Ohne NSI und deren
Integrationskosten hätte der EBITDA im ersten Halbjahr 2022 CHF
14,1 Mio. (16,3%) oder sogar CHF 15,1 Mio. (17,3%) betragen, wenn
man den einmaligen Effekt aus der Beendigung des China-Geschäfts
ausnimmt. Dies entspricht dem Vorjahresniveau zu kWk und
entspricht der Gesamtjahresprognose des Unternehmens.
Die Abschreibungen und Amortisationen (D&A) von CHF 8,6 Millionen
(H1 2021: CHF 7,9 Millionen) beinhalten wichtige Investitionen in
Instrumente und chirurgische Sets, die eine Voraussetzung für
zukünftiges Wachstum sind. Sie beinhalten auch Ausgaben für
grössere F&E- und IT-Projekte und berücksichtigen seit Mai auch
die Amortisation von NSI. Nach Abschreibungen und Amortisationen
belief sich der (ausgewiesene) Betriebsgewinn auf CHF 1,3
Millionen gegenüber CHF 5,0 Millionen zu kWk im Vorjahr. Ohne die
NSI-Akquisition wäre der normalisierte EBIT im ersten Halbjahr
2022 um 16% auf CHF 5,8 Millionen gestiegen, und die Marge wäre
in etwa auf dem Niveau des Vorjahres geblieben.
Das Finanzergebnis betrug CHF -0,1 Millionen, verglichen mit CHF
2,1 Millionen im Vorjahreszeitraum, als das Unternehmen von einem
sehr positiven Wechselkursergebnis profitierte. Im Zusammenhang
mit der NSI-Akquisition wurde eine Eventualverbindlichkeit in
Höhe von 28,6 Mio. CHF gebildet. Die entsprechende
Fair-Value-Belastung in Höhe von CHF 0,3 Mio. für die ersten zwei
Monate wurde im Finanzergebnis verbucht. Aufgrund des höheren
Umsatzes fielen auch mehr Ertragssteuern an. Mit CHF 1,1 Mio.
waren die Steuern leicht höher als im Vorjahr, als sie CHF 0,9
Mio. betrugen. Infolge der oben genannten Faktoren erreichte der
Reingewinn im ersten Halbjahr 2022 drei Tausend Schweizer
Franken, verglichen mit 7,1 Millionen Franken im Vorjahr.
Im ersten Halbjahr 2022 verzeichnete Medartis einen Mittelabfluss
aus betrieblicher Tätigkeit von CHF 4,5 Millionen, verglichen mit
einem Zufluss von CHF 9,0 Millionen im Vorjahr. Darin enthalten
ist ein Anstieg des Betriebskapitals von CHF 14,0 Millionen
gegenüber einem Anstieg von CHF 6,4 Millionen im gleichen
Zeitraum des Vorjahres. Die Investitionen in Sachanlagen (PPE)
stiegen ebenfalls von 4,1 Mio. CHF im Vorjahreszeitraum auf 7,3
Mio. CHF im ersten Halbjahr 2022, hauptsächlich für zusätzliche
Set-Investitionen. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief
sich auf 43,2 Mio. CHF und spiegelt hauptsächlich die
Vorauszahlung für die NSI-Akquisition in Höhe von 39,8 Mio. CHF
wider, in der auch 3,1 Mio. CHF Barmittel des erworbenen
Unternehmens enthalten sind. Der Gesamtbestand an liquiden
Mitteln belief sich zum Jahresende auf 33,0 Mio. CHF.
AUSBLICK FÜR DAS GESAMTJAHR 2022
(vorbehaltlich unvorhergesehener Umstände)
Im März gab Medartis eine Prognose heraus, in der das Unternehmen
ein Umsatzwachstum von rund 20% (kWk) und eine normalisierte
EBITDA-Marge von ca. 18% erwartete, was einen negativen
Akquisitionseffekt von 5-6 PP ausklammert. Im ersten Halbjahr
erzielte Medartis Ergebnisse, die sowohl in Bezug auf das
Umsatzwachstum als auch auf die Rentabilität den Erwartungen
entsprachen.
In Anbetracht des vorherrschenden aussergewöhnlichen
wirtschaftlichen Umfelds, der Covid-bedingten Einschränkungen in
einigen Krankenhäusern und trotz einer erwarteten
Umsatzbeschleunigung in den USA im zweiten Halbjahr, wurde nun
der ursprüngliche Ausblick revidiert. Das Unternehmen erwartet
nun für das Gesamtjahr ein Umsatzwachstum zu kWk und inklusive
NSI im hohen Zehnerprozentbereich. Obwohl das Unternehmen einen
Plan zur Optimierung seiner Kostenstruktur aufgestellt hat und
sich in der Umsetzungsphase befindet, wird sich das niedrigere
Umsatzniveau mit etwa 1-2 PP auch auf die ausgewiesene und die
normalisierte EBITDA-Marge auswirken.
Die langfristigen Wachstums- und Rentabilitätsziele des
Unternehmens bleiben hingegen unverändert.
TELEFONKONFERENZ FÜR ANALYSTEN UND MEDIEN
Medartis wird den Vertretern der Finanzwelt und der Medien heute
um 13.30 Uhr Schweizer Zeit in einer Telefonkonferenz per Webcast
die Halbjahresergebnisse 2022 präsentieren. Der Video-Webcast
wird von Christoph Brönnimann (CEO) und Dirk Kirsten (CFO)
moderiert und kann über den folgenden Link aufgerufen werden:
Webcast Konferenz H1 2022 Ergebnisse. Die Sprache des Webcasts
wird Englisch sein. Eine Aufzeichnung des Webcasts wird einige
Stunden nach der Konferenz als MP4-Datei auf unserer Website
verfügbar sein. Wenn Sie die Präsentation herunterladen möchten,
können Sie dies unter diesem Link tun. Der Halbjahresbericht ist
hier verfügbar.
Die Teilnehmer können alternativ die folgenden Telefonnummern
verwenden, um sich in die Telefonkonferenz einzuwählen:
Schweiz/Europa
+41 (0) 58 310 50 00
UK
+44 (0) 207 107 06 13
US
+1 (1) 631 570 56 13
Die weiteren internationalen Telefonnummern finden Sie unter
media.choruscall.ch
WICHTIGE TERMINE UND BEVORSTEHENDE INVESTORENVERANSTALTUNGEN
2022
Event
Broker
Ort
16. August
Präsentation der Halbjahresergebnisse 2022
17. August
Roadshow Meetings
Credit Suisse
Geneva
18. August
Roadshow Meetings
Octavian
Frankfurt
27. September
Roadshow Meetings
Credit Suisse
New York
28. September
Roadshow Meetings
Credit Suisse
Boston
2. November
ZKB Swiss Equities Conference
ZKB
Zurich
15. November
Jefferies Healthcare Conference
Jefferies
London
16. November
Credit Suisse Mid Cap Forum
Credit Suisse
Zurich
2023
14. März
Präsentation der Jahresergebnisse 2022
Hauptsitz Basel
21. April
Generalversammlung 2023
Hauptsitz Basel
[1] Die kWk (=konstante Wechselkurse) schliessen Währungseffekte
zwischen zwei Berichtszeiträumen aus. Sofern nicht anders
angegeben, weist das Unternehmen generell Wachstumsraten zu kWk
im Vergleich zu den bereinigten Zahlen aus.
[2] Zum besseren Verständnis der operativen Leistung wird in
dieser Mitteilung der Begriff «normalisiert» verwendet, der die
Effekte der NSI-Übernahme im Mai 2022 ausnimmt. Neben den
laufenden Kosten umfasst dies vor allem Transaktions-,
Integrations- und US-Aufbaukosten.
[3] Das Unternehmen hat die Vertriebspartnerprovisionen, die in
der Vergangenheit vom Nettoumsatz abgezogen wurden, in die
Betriebskosten umgegliedert. Ausführliche Informationen finden
Sie in Anmerkung 2.1 des Halbjahresberichts.
[4] Weitere Einzelheiten sind in Anmerkung 6 des
Halbjahresberichts zu finden.
[5] Um den zugrunde liegenden Vergleich zwischen zwei Perioden zu
erleichtern, werden prozentuale Veränderungen in diesen Tabellen
immer unter Verwendung der bereinigten Werte vorgenommen.
[6] Beinhaltet Umsätze aus dem Fertigungsgeschäft von NSI in Höhe
von CHF 1,5 Millionen.
Über Medartis
Medartis (SIX Swiss exchange: MED / ISIN CH0386200239) wurde 1997
gegründet und hat ihren Hauptsitz in Basel, Schweiz. Das
Unternehmen ist einer der weltweit führenden Hersteller und
Anbieter von Medizinprodukten für die chirurgische Fixierung von
Knochenfrakturen der oberen und unteren Extremitäten sowie des
Mund-Kiefer-Gesichtsbereichs. Medartis beschäftigt rund 830
Mitarbeitende an 14 Standorten und bietet ihre Produkte in über
50 Ländern an. Medartis ist bestrebt, Chirurgen und OP-Personal
die innovativsten Titanimplantate und -instrumente sowie einen
erstklassigen Service zu bieten. Für weitere Informationen
besuchen Sie bitte www.medartis.com.
Haftungsausschluss
Diese Mitteilung stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung
zur Zeichnung oder zum Kauf von Wertpapieren der Medartis Holding
AG dar. Diese Publikation kann bestimmte in die Zukunft
gerichtete Aussagen und Einschätzungen oder Absichten in Bezug
auf das Unternehmen und seine Geschäftstätigkeit enthalten.
Solche Aussagen sind mit bestimmten Risiken, Unsicherheiten und
anderen Faktoren verbunden, die dazu führen können, dass die
tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Leistung oder der
Erfolg des Unternehmens wesentlich von denjenigen abweichen, die
in diesen Aussagen zum Ausdruck gebracht oder impliziert werden.
Die Leser*innen sollten sich daher nicht auf diese Aussagen
verlassen, insbesondere nicht im Zusammenhang mit einem Vertrag
oder einer Investitionsentscheidung. Das Unternehmen lehnt jede
Verpflichtung ab, diese zukunftsgerichteten Aussagen,
Einschätzungen oder Absichten zu aktualisieren. Darüber hinaus
geben weder das Unternehmen noch seine Direktoren, leitenden
Angestellten, Mitarbeiter, Vertreter, Anwälte oder Berater noch
irgendeine andere Person eine ausdrückliche oder stillschweigende
Zusicherung oder Gewährleistung in Bezug auf die Richtigkeit oder
Vollständigkeit der hierin enthaltenen Informationen oder der
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