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NEW YORK (dpa-AFX) - Nach erfreulichen Quartalszahlen haben die Aktien von Netflix US64110L1061 am Freitag ihre erst vor einer Woche erreichte Bestmarke übertrumpft. Mit einem Kursplus von 10,7 Prozent auf 761,50 US-Dollar eroberte der Streamingdienst zudem den ersten Platz im technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 US6311011026.
Netflix habe im dritten Quartal solide abgeschnitten und die Neukundenzahl deutlich gesteigert, schrieb Experte James Heaney vom Analysehaus Jefferies. Das Schlussquartal des Jahres dürfte bei der Abonnentenzahl noch viel stärker verlaufen.
Das günstigere Abo mit Werbung wird für Netflix zu einem verlässlichen Wachstumsmotor. In den Ländern, in denen es verfügbar ist, machte das Anzeigen-Angebot im vergangenen Quartal mehr als die Hälfte der Neuzugänge aus.
Der Videostreaming-Marktführer will den Schwung nutzen, um für Anzeigenkunden attraktiver zu werden. Das könnte dafür sorgen, dass mehr Werbeausgaben aus dem klassischen TV zum Internet-Dienst umgeleitet werden.
Laut Laurent Yoon vom US-Analysehaus Bernstein Research stimmen die Unternehmensaussagen zur künftigen Entwicklung zuversichtlich. So soll das Programmangebot im vierten Quartal deutlich ausgebaut werden, ergänzt durch Spiele der US-Profiliga im American Football und die mit Spannung erwartete Fortsetzung der südkoreanischen Erfolgsserie "Squid Games".
Analyst Douglas Anmuth von der US-Bank JPMorgan zog ebenfalls ein positives Fazit. Netflix entwickle sich finanziell weiterhin stark. Das dürfte sich auch fortsetzen.
Die Anteilscheine von Netflix sind bereits seit einiger Zeit enorm gefragt. In den vergangenen zwölf Monaten hat sich der Kurs mehr als verdoppelt. Seit Jahresbeginn gerechnet steht ein Plus von gut 56 Prozent zu Buche, während der Nasdaq 100 auf einen Gewinn von knapp 21 Prozent kommt.
"Wer im Sommer 2022 eingestiegen ist, kann sich gar über eine Vervierfachung des Wertes freuen", bemerkte Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Marktes. Dies sei ein beeindruckendes Comeback, nachdem es nach der Corona-Pandemie zu einer Müdigkeit im Streaming gekommen sei und das Problem bezüglich der gemeinsamen Nutzung von Passwörtern aufgetreten sei. Netflix habe gegensteuern wollen und das habe an der Wall Street zu Unsicherheit geführt, ob sich die Nutzer für eigene Konten anmelden würden oder Netflix den Rücken kehrten. "Heute wissen wir, die Strategie ist aufgegangen", resümierte der Experte.
Allerdings seien die Netflix-Aktien nach dem steilen Kursanstieg nicht billig, fuhr Oldenburger fort. Entsprechend bestehe vor allem dann wenig Spielraum für eine Ausweitung der Bewertung, falls sich das Wachstum in den kommenden zwölf Monaten abschwächen sollte./la/niw/nas/gl/he
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