Voith weiter auf nachhaltigem Wachstumskurs (FOTO)
Heidenheim (ots) -
- Auftragseingang gegenüber dem sehr hohen Vorjahresniveau weiter gestiegen,
Auftragsbestand erreicht Rekordhoch
- Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2021/22 um 15 Prozent gestiegen, EBIT und
Jahresüberschuss deutlich gesteigert
- Konzernchef Dr. Toralf Haag: "Unser Fokus auf nachhaltige Technologien zahlt
sich aus, die Resilienz unseres Geschäftsmodells wird einmal mehr deutlich"
- Ausblick 2022/23: Trotz weiterer Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfelds
erneuter Umsatz- und Ergebnisanstieg erwartet
Der Voith-Konzern hat sich im Geschäftsjahr 2021/22 (zum 30.09.) in einem
herausfordernden Umfeld zufriedenstellend entwickelt und zeigt sich operativ und
finanziell in robuster Verfassung. Der Auftragseingang des Konzerns ist
gegenüber dem bereits sehr hohen Vorjahresniveau weiter gestiegen. Der Umsatz
erhöhte sich spürbar, und sowohl das operative Ergebnis als auch der
Jahresüberschuss wuchsen deutlich. Zu dieser Entwicklung haben die breite
sektorale und geografische Diversifizierung des Unternehmens und die weiter
gefestigte Marktposition in den drei Konzernbereichen ebenso beigetragen wie
regional aufgestellte Lieferketten. Voith profitiert darüber hinaus von einer
soliden Finanzkraft, die auch unter schwierigen Rahmenbedingungen substanzielle
Investitionen in die Entwicklung innovativer Technologien und in Akquisitionen
zur Erschließung strategischer Wachstumsfelder ermöglicht.
Dr. Toralf Haag, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung, erklärte zum
Geschäftsjahr 2021/22: "Voith ist unter anspruchsvollen Bedingungen profitabel
gewachsen. Damit haben wir nicht nur gezeigt, dass sich unsere klare
strategische Fokussierung auf nachhaltige Technologien auszahlt. Wir haben auch
erneut die Resilienz unseres Geschäftsmodells unter Beweis gestellt. Unsere
Ausgangslage ist deshalb gut, auch in einem kurzfristig wahrscheinlich noch
schwierigeren wirtschaftlichen Umfeld unseren nachhaltigen Wachstumskurs
fortzusetzen und gestärkt aus dieser krisenhaften Zeit hervorzugehen."
Finanzkennzahlen 2021/22: Profitabilität verbessert
Im Geschäftsjahr 2021/22 haben sich die wesentlichen Kennzahlen des
Voith-Konzerns verbessert, begünstigt auch durch die Akquisitionen der jüngeren
Vergangenheit und Währungseffekte. Alle drei Konzernbereiche trugen zu dieser
Entwicklung bei.
Der Auftragseingang übertraf mit 5,16 Milliarden Euro die Erwartungen; gegenüber
dem sehr hohen Wert des Vorjahres legte er um 3 Prozent zu. Der Auftragsbestand
stieg mit 7,03 Milliarden Euro erstmals über die 7-Milliarden-Euro-Marke und lag
damit zum Bilanzstichtag um gut 12 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Der
Konzernumsatz übertraf mit einem Plus von 15 Prozent auf 4,88 Milliarden Euro
ebenfalls die Erwartungen. Hier wirkten sich insbesondere die hohen
Auftragseingänge der Vorjahre aus, die nach dem Auslaufen der
Corona-Beschränkungen in weiten Teilen der Welt wieder besser abgearbeitet
werden konnten. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg mit plus 21 Prozent stärker
als der Umsatz und erreichte 200 Millionen Euro - wenngleich die
Ergebnissituation in Deutschland weiterhin nicht zufriedenstellend ist. Die
Umsatzrendite erhöhte sich leicht auf 4,1 (Vorjahr 3,9) Prozent, die
Kapitalrendite (ROCE) war mit 10,5 (Vorjahr: 9,6) Prozent zweistellig. Der
Jahresüberschuss des Voith-Konzerns, der im Vorjahr mit 1 Million Euro knapp
positiv ausgefallen war, wuchs auf 30 Millionen Euro.
Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Voith kräftig in den künftigen
Unternehmenserfolg investiert. Der Aufwand für Forschung & Entwicklung erhöhte
sich um 11 Prozent auf 213 Millionen Euro. Der Konzern ist finanziell gut
aufgestellt, um seine F&E-Aufwendungen auch in den kommenden Jahren auf einem
hohen Niveau zu halten. Die Eigenkapitalquote war zum Bilanzstichtag mit 24,1
Prozent weiterhin sehr solide. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
war mit 93 Millionen Euro erneut deutlich positiv. Die Nettoverschuldung ist
weiterhin sehr niedrig. Dr. Toralf Haag: "Wir verfügen auch nach den
substanziellen Akquisitionen der jüngeren Vergangenheit über den nötigen
finanziellen Spielraum, um entlang unserer strategischen Schwerpunkte in
Wachstum zu investieren."
Konzernstrategie weiter konsequent vorangetrieben
Seine auf die Megatrends Dekarbonisierung und Digitalisierung ausgerichtete
Konzernstrategie hat Voith im zurückliegenden Jahr weiter konsequent
vorangetrieben. Sowohl beim Ausbau des Kerngeschäfts als auch bei der
Erschließung neuer Geschäftsfelder und Märkte liegt der besondere Schwerpunkt
auf nachhaltigen Technologien. Damit positioniert sich Voith - selbst seit
diesem Jahr an allen Standorten weltweit netto-klimaneutral - als Wegbereiter
für die Industrie im Post-Carbon-Zeitalter.
Ein wichtiges Ziel für Voith besteht darin, seine Expertise in den Bereichen
Wasserkraft, Papierherstellung, Mobilität und industrielle Anwendungen auch über
das heutige Produktportfolio hinaus zu nutzen. Als besondere Wachstumsfelder hat
Voith dabei die Wasserstofftechnologie, Elektrische Antriebssysteme, Cargo Rail
und Energiespeicherung identifiziert.
Auf allen Feldern hat Voith im abgelaufenen Jahr Fortschritte auf dem Weg zur
Marktreife innovativer Lösungen erreicht. So entwickelt Voith
konzernbereichsübergreifend ein komplettes Wasserstofftanksystem, das eine
einfache Integration in Fahrzeuge erlauben wird. Hier kann Voith seine über
Jahre aufgebauten Kompetenzen in der Verarbeitung von Carbon nutzen. Hohe
Bedeutung hat auch die Weiterentwicklung elektrischer Antriebe für
Transportmittel wie Busse, Lkw und Schiffe sowie für industrielle Anwendungen.
Um einen Beitrag zur Automatisierung des Güterverkehrs auf der Schiene zu
leisten, hat Voith eine automatische Frachtkupplung inklusive digitaler Lösungen
entwickelt. Auf dem Wachstumsfeld Energiespeicherung konzentriert sich Voith
aktuell auf die Entwicklung einer Redox-Flow-Batterie, die es ermöglicht,
Leistungsspitzen zum Beispiel von Solarfarmen oder Windparks zu stabilisieren.
Zur Erweiterung des Angebotsportfolios haben daneben auch im abgelaufenen
Geschäftsjahr weitere gezielte Akquisitionen beigetragen. So ist Voith mit der
mehrheitlichen Übernahme des Unternehmens Argo-Hytos in den zukunftsträchtigen
Off-Highway-Markt eingestiegen. Argo-Hytos entwickelt und produziert
Hydraulik-Komponenten und -Systemlösungen insbesondere für Landmaschinen,
Baumaschinen und Förderfahrzeuge.
Zudem hat Voith im Berichtsjahr einen Vertrag zum Kauf der IGW Rail
unterzeichnet, der nach Erteilung aller behördlichen Genehmigungen zum 4.
Oktober 2022 wirksam geworden ist. IGW Rail ist ein weltweit agierendes
Hightech-Unternehmen, das sich auf kundenspezifische Getriebe- und
Kupplungslösungen für die Schienenfahrzeugindustrie fokussiert hat. Die
Akquisition ergänzt die bisherigen Aktivitäten von Voith in dem Markt ideal.
Ein wichtiger Meilenstein seiner Strategie zur Stärkung des Kerngeschäfts im
Bereich nachhaltiger Technologien war die zum 1. März 2022 vollzogene Übernahme
der verbleibenden Anteile in Höhe von 35 Prozent an der Voith Hydro Holding GmbH
& Co. KG vom bisherigen Joint-Venture-Partner Siemens Energy. Durch die
Transaktion ist Voith alleiniger Eigentümer des Konzernbereichs Hydro und damit
dieses für die Energiewende wichtigen Geschäfts geworden.
Rückblick 2021/22 in den Konzernbereichen: Umsatzanstieg und guter
Auftragseingang bei Hydro, Paper und Turbo
Der Konzernbereich Hydro hat im Geschäftsjahr 2021/22 in einem nach der Pandemie
leicht erholten Marktumfeld Auftragseingang und Umsatz gesteigert. Die
Ergebnisentwicklung blieb allerdings hinter den Erwartungen zurück. Das EBIT war
aufgrund von starken Material- und Transportkostensteigerungen und der
Abwicklung von in schwachen Marktphasen unter hohem Preisdruck gebuchten
Aufträgen rückläufig.
Der Konzernbereich Paper war erneut stärkster Umsatz- und Ergebnistreiber für
Voith. Vor dem Hintergrund einer weiterhin starken Investitionstätigkeit im
Papiermaschinenmarkt erreichte der Auftragseingang fast das hohe
Vorjahresniveau, der Auftragsbestand stieg auf ein Allzeithoch. Der Umsatz wuchs
um knapp ein Viertel, das EBIT konnte trotz massiv gestiegener Materialpreise
und Transportkosten spürbar gesteigert werden. Mit 131 Millionen Euro trug Voith
Paper zwei Drittel zum Konzern-EBIT bei.
Getrieben unter anderem von der Erholung in der Division Industry entwickelte
sich der Konzernbereich Turbo im Berichtsjahr robust und konnte Auftragseingang
und Umsatz steigern. Das EBIT von Voith Turbo lag deutlich über Vorjahresniveau,
blieb angesichts der unerwartet hohen Steigerung der Material- und
Transportkosten sowie durch einen veränderten Umsatzmix jedoch hinter den
Erwartungen zurück.
Ausblick Geschäftsjahr 2022/23: Auftragseingang auf hohem Niveau leicht
rückläufig erwartet, Umsatz und Ergebnis sollen weiter steigen
Der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 ist mit großen
Unsicherheiten behaftet. Hierzu zählen insbesondere der Krieg in der Ukraine und
seine Folgen, die weltweit außergewöhnlich hohen Inflationsraten - mit möglichen
weiteren signifikanten Preissteigerungen für Material, Personal und Energie -
und damit verbunden eine restriktive Geldpolitik der meisten Notenbanken, die
noch nicht überstandene Corona-Pandemie und anhaltende Störungen in den
Lieferketten. Die Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft trüben sich vor
diesem Hintergrund weiter ein. Alle für Voith relevanten Regionen sind von
mindestens einem Teil der genannten wachstumshemmenden Faktoren betroffen.
Voith selbst hat in den vergangenen Jahren indes seine Resilienz unter Beweis
gestellt. Dabei hat Voith auch in Krisenzeiten bewusst weiter investiert: in
Forschung und Entwicklung, Firmenkäufe, Ausbildung sowie in die strategische und
organisatorische Weiterentwicklung des Unternehmens. Voith hat sich damit eine
Ausgangslage geschaffen, auch zukünftig nachhaltig und profitabel zu wachsen.
Für 2022/23 erwartet Voith einen Konzern-Auftragseingang auf gutem Niveau, aber
leicht unter dem hohen Wert des Berichtsjahres. Der hohe Auftragsbestand wird
sich in den kommenden Jahren sukzessive in steigenden Umsätzen niederschlagen.
Im Geschäftsjahr 2022/23 rechnet Voith mit einem leichten Wachstum des
Konzernumsatzes. Seine Profitabilität will das Unternehmen dabei trotz der
Inflationsfolgen weiter verbessern, wobei Effizienzgewinne durch
Strukturmaßnahmen der Vorjahre zunehmend sichtbar werden. Für 2022/23 ist eine
spürbare weitere Steigerung des EBIT geplant. Dazu sollen alle drei
Konzernbereiche beitragen. Analog zur operativen Ergebnisentwicklung soll auch
der ROCE steigen.
Über die Voith Group
Die Voith Group ist ein weltweit agierender Technologiekonzern. Mit seinem
breiten Portfolio aus Anlagen, Produkten, Serviceleistungen und digitalen
Anwendungen setzt Voith Maßstäbe in den Märkten Energie, Papier, Rohstoffe und
Transport & Automotive. Gegründet 1867 ist Voith heute mit rund 21.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, 4,9 Milliarden Euro Umsatz und Standorten in
über 60 Ländern der Welt eines der großen Familienunternehmen Europas.
Pressekontakt:
Katrin Sulzmann
Senior Vice President Group Communications
Tel. +49 7321 37 3879
mailto:Katrin.Sulzmann@voith.com
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OTS: Voith Group