Grünenthal lizensiert Arthrose Schmerzmittel in Japan für bis zu 500
Millionen US Dollar an Shionogi
Aachen (ots) - Grünenthal und Shionogi gaben heute bekannt, dass sie eine
Vereinbarung über die Vermarktung von Grünenthals Arzneimittelkandidat
Resiniferatoxin ("RTX") in Japan abgeschlossen haben - Shionogi erhält die
Exklusivrechte für die Vermarktung des Produkts zur Behandlung von Schmerzen im
Zusammenhang mit Kniearthrose.
RTX befindet sich derzeit in der klinischen Phase III Entwicklung für die
Behandlung von Patienten mit mäßigen bis starken Schmerzen im Zusammenhang mit
Kniearthrose. Arthrose, eine fortschreitende und oft schmerzhafte
Gelenkerkrankung, ist eine Indikation mit hohem ungedecktem medizinischen
Bedarf. Im Falle einer Zulassung könnte RTX eine gut verträgliche, nicht-opioide
Therapieoption für Patienten werden, die eine lang anhaltende Schmerzlinderung
und die funktionelle Verbesserung der betroffenen Kniegelenke ermöglicht.
Im Rahmen der Vereinbarung erhält Shionogi die exklusiven Vermarktungsrechte für
RTX in Japan für einen Gesamtbetrag von bis zu 525 Millionen US Dollar,
zuzüglich umsatzabhängiger Zahlungen. Shionogi zahlt von der Gesamtsumme 75
Millionen US Dollar zur Unterzeichnung der Vereinbarung und weitere
Meilensteinzahlungen in Höhe von 70 Millionen US Dollar noch vor der
behördlichen Genehmigung des Arzneimittelkandidaten. Die Vereinbarung enthält
bestimmte Investitionsverpflichtungen für Shionogi zur Vorbereitung und
Durchführung der Markteinführung. Die Herstellung und Lieferung von RTX an
Shionogi wird ausschließlich durch Grünenthal erfolgen.
"RTX ist ein vielversprechender Arzneimittelkandidat für mehr als 300 Millionen
Patienten weltweit, die an Arthrose leiden[1] und eine sinnvolle nicht-opioide
Therapieoption suchen", sagt Gabriel Baertschi, Chief Executive Officer von
Grünenthal. "Mit ihrer etablierten Präsenz, ihren starken kommerziellen
Fähigkeiten und ihrer großen Erfahrung auf dem Schmerzmarkt ist Shionogi unser
bevorzugter Partner, um RTX erfolgreich zu Patienten in Japan zu bringen."
RTX ist ein hochwirksamer Transient Receptor Potential Vanilloid 1 (TRPV1)
Agonist mit einem gut validierten Wirkmechanismus. Ein laufendes klinisches
Phase-III-Programm mit Studienzentren in Europa, den USA, Lateinamerika,
Südafrika und Japan soll die Marktzulassung für den Arzneimittelkandidat
ermöglichen. Die Einreichung eines Antrag auf Zulassung ist für 2024 geplant, so
dass RTX möglicherweise 2025 auf den Markt kommen könnte. Bei positivem Ausgang
des Phase-III-Programms beabsichtigt Grünenthal, das Potenzial von RTX für die
Behandlung von Arthrose-bedingten Schmerzen in weiteren Gelenken zu untersuchen.
Es wird erwartet, dass der weltweite Markt für Arthrose bis zum Jahr 2025 auf
etwa 11,0 Mrd. US Dollar anwachsen wird.[2] Japan ist einer der wichtigsten
Märkte in Asien mit einem erheblichen Umsatzpotenzial für RTX.
Über RTX
RTX ist eine intraartikuläre Injektion von Resiniferatoxin, die zur Behandlung
von Schmerzen bei Patienten mit mäßigen bis starken Schmerzen im Zusammenhang
mit Kniearthrose entwickelt wird. Resiniferatoxin ist ein hochpotenter Transient
Receptor Potential Vanilloid 1 (TRPV1) Agonist. Seine Verabreichung kann
TRPV1-exprimierende Nozizeptoren reversibel defunktionalisieren. Dies kann zu
einer lang anhaltenden Schmerzlinderung führen. Erste Daten zeigen eine lang
anhaltende und signifikante schmerzlindernde Wirkung und funktionelle
Verbesserungen im Vergleich zu Placebo sowie ein günstiges Sicherheitsprofil.
Über Arthrose
Arthrose (Synonyme u. a. Arthrosis deformans; Osteoarthrose) ist eine Erkrankung
des Muskel-Skelett-Systems. Sie ist durch die degenerative Zerstörung des
Gelenkknorpels und die Schädigung angrenzender Strukturen wie Knochen, Muskeln,
Kapseln und Bänder charakterisiert. Die krankhaften Veränderungen der
Gelenkeinheit äußern sich insbesondere bei fortgeschrittenen Stadien durch
Schmerzen und Funktionsstörungen. Dies führt in aller Regel zu
Bewegungseinbußen, zu Behinderungen und Einschränkungen im Alltag und damit zu
einem erheblichen Verlust an Lebensqualität für die Betroffenen. Neben den
persönlichen Belastungen kommt es durch Arthrose bedingte Erkrankungen zu
beträchtlichen volkswirtschaftlichen Kosten. Diese drücken sich einerseits durch
eine starke Inanspruchnahme von Leistungen des Gesundheitssystems aus,
andererseits durch erhebliche indirekte Kosten aufgrund eines hohen Anteils an
Invalidität, Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentungen.[3]
Arthrose gilt weltweit als die häufigste Gelenkerkrankung des erwachsenen
Menschen. Da sie vornehmlich im höheren Lebensalter auftritt, ist angesichts des
demografischen Wandels und des damit einhergehenden wachsenden Anteils an alten
und sehr alten Menschen in den nächsten Jahrzehnten mit einem Anstieg des
Vorkommens zu rechnen. Die Krankheit weist einen langsam aber stetig
fortschreitenden Verlauf mit entzündlichen Episoden auf. Die Leitsymptome sind
Schmerz und Funktionsverlust der Gelenkeinheit. Ziel der Arthrose-Therapie ist
in erster Linie die Schmerzreduktion. Darüber hinaus ist die möglichst
langfristige Erhaltung der Funktionsfähigkeit des betroffenen Gelenks
entscheidend. Nach heutigem Kenntnisstand sind Arthrosen allerdings nicht
heilbar.[4]
Über Grünenthal
Grünenthal ist ein weltweit führendes Unternehmen in der Behandlung von
Schmerzen und verwandten Erkrankungen. Als forschendes Pharmaunternehmen
verfügen wir über eine langjährige Erfahrung in innovativer Schmerztherapie und
der Entwicklung modernster Technologien für Patienten weltweit. Mit Innovationen
wollen wir das Leben von Patienten verbessern. Wir setzen uns mit aller Kraft
für unsere Vision von einer Welt ohne Schmerzen ein. Grünenthal hat seine
Konzernzentrale in Aachen und ist mit Gesellschaften in 28 Ländern in Europa,
Lateinamerika und den Vereinigten Staaten vertreten. Unsere Produkte sind in
mehr als 100 Ländern erhältlich. Im Jahr 2021 beschäftigte Grünenthal rund 4.500
Mitarbeitende und erzielte einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro. Weitere
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[1] Cieza, A., Causey, K., Kamenov, K., Hanson, S. W., Chatterji, S., & Vos, T.
(2020). Global estimates of the need for rehabilitation based on the Global
Burden of Disease study 2019: a systematic analysis for the Global Burden of
Disease Study 2019. The Lancet, 396(10267), 2006-2017.
[2] MarketsAndMarkets Report; Osteoarthritis Therapeutics Market by Anatomy
(Knee, Hand), Drug Type (NSAIDs, Analgesics, Corticosteroids), Route of
Administration (Parenteral), Distribution Channel (Hospital
Pharmacies),Purchasing Pattern (Prescription Drugs) - Global Forecast to 2025;
2020. https://www.marketsandmarkets.com/Market-Reports/osteoarthritis-therapeuti
cs-market-209565994.html
[3] Rabenberg, Martina; Arthrose; in: Robert Koch-Institut (Hrsg.);
Gesundheitsberichterstattung des Bundes (Heft 54); Berlin 2013. Arthrose.
Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Heft 54.
[4] Rabenberg, Martina; Arthrose; in: Robert Koch-Institut (Hrsg.);
Gesundheitsberichterstattung des Bundes (Heft 54); Berlin 2013. Arthrose.
Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Heft 54
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