Emissionshäuser im Handel
Hohe Anforderung an die Emittenten im Premium-Segment
Um die Qualitätsstandards des Premiumsegments zu gewährleisten, stellt die Börse Frankfurt sehr hohe Anforderungen an die Emittenten.
Dazu zählt insbesondere eine fortlaufende Übermittlung der An- und Verkaufskurse über zwei redundante Standleitungen an die Infrastruktur der Börse. Sollte einmal eine der beiden Leitungen ausfallen, kann die Kursversorgung weiterhin über die zweite Leitung erfolgen. Der Handel muss nicht vorübergehend eingeschränkt oder eingestellt werden. Produkte, die den Premium-Standards unterliegen, sind grundsätzlich von 8.00 bzw. 9.00 Uhr bis 20.00 bzw. 22.00 Uhr handelbar (für die Mehrzahl der Produkte gilt eine Handelszeit von 8.00 bis 22.00 Uhr).
Die An- und Verkaufskurse für Premium-Produkte müssen für bestimmte Mindestvolumina gültig sein: Bei Anlageprodukten liegt dieses Mindestvolumen bei 10.000 Euro (oder 10.000 Stück). Kurse für Hebelprodukte müssen für eine Ordergröße von mindestens 3.000 Euro (oder 10.000 Stück) gültig sein. In den meisten Fällen ist zu den aktuellen Kursen jedoch ein Vielfaches dieser Mindestgrößen handelbar.
Die Qualität und die Ausführungsgeschwindigkeit der einzelnen Emittenten wird fortlaufend überwacht und analysiert, so dass auf Probleme bei Bedarf schnell reagiert werden kann.
Angebot und Pflichten der Emittenten
Strukturierte Produkte wie Zertifikate, Optionsscheine und Aktienanleihen werden von den Emittenten begeben. In der Regel sind dies international tätige Banken und Wertpapierhandelshäuser. Die Emittenten stehen für die Verpflichtungen ein, die mit der Emission eines Strukturierten Produkts verbunden sind. Hierzu zählt insbesondere die Verpflichtung zu bestimmten Rückzahlungen und/oder Zinszahlungen, die je nach Produkttyp an genaue Regeln gebunden sind.
Nach Emission eines Produkts ist es die wichtigste Pflicht der Emittenten, während der Börsenhandelszeit fortlaufend oder auf Anfrage des Spezialisten für ihre Wertpapiere jederzeit verbindliche An- und Verkaufskurse (auch Quotes genannt) bereitzustellen und damit die Liquidität ihrer Papiere zu gewährleisten. Die Quotes sind wiederum Grundlage für die Preisfeststellung im Handel. Aus Sicht des Anlegers ist der Emittentenquote umso besser, je enger der Spread, also die Spanne zwischen An- und Verkaufskurs, und je höher gleichzeitig das handelbare Volumen des Wertpapiers ist.
Neben der Bereitstellung von Liquidität liegt das Augenmerk der Emittenten vor allem auf der Entwicklung, Platzierung und dem Vertrieb neuer Wertpapiere und Produkttypen. Bevor ein neues Wertpapier den Investoren angeboten wird und über die Börse handelbar ist, erstellen die Emittenten einen Verkaufsprospekt. Dieser Verkaufsprospekt wird von Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) geprüft und ist das einzige Dokument im Zusammenhang mit der Einführung eines neuen Produktes, das rechtlich verbindlichen Charakter hat.
Die emittierenden Banken und das immer stärkere Interesse der Privatanleger an Zertifikaten sind heute der wesentliche Wachstumsmotor für den Markt für Anlage- und Hebelprodukte. Dabei stehen die Emittenten untereinander in einem ständigen Wettbewerb um den besten Preis und das innovativste Produkt. Leider hat dieser harte Wettbewerb in den letzten Jahren auch zu einer gewissen Unübersichtlichkeit des Marktes geführt. So existieren etwa für ein- und denselben Produkttyp häufig mehrere Bezeichnungen, da jeder Emittent seine eigenen Produkte durch kreative Namensgebung und geschicktes Marketing von den Produkten der Konkurrenz abgrenzen will.
Diese Emittenten erfüllen derzeit die von uns geforderten, hohen Qualitätsstandards und können daher Zertifikate, Optionsscheine und Aktienanleihen im Premium-Segment der Börse Frankfurt handeln.