Börsenlexikon

Carry Trades

Sommerbeben an der Börse. Neben den plötzlichen Sorgen um US-Konjunktur und Angst vor einer KI-Blase gelten Carry Trades zwischen Yen und US-Dollar als Auslöser der Turbulenzen. Anlass für das Börsenwort der Woche.

Ein Carry Trade ist eine Spekulationsstrategie im Devisenhandel, bei der man von den Zinsunterschieden zwischen zwei Währungen profitiert. Anlegerinnen und Anleger leihen sich Geld in einer Währung mit niedrigen Zinsen, wie zum Beispiel in Yen, und investieren es in einer Hochzinswährung wie in US-Dollar. Der Gewinn entsteht aus dem Zinsunterschied und möglichen Kursgewinnen. Man macht sich die Preisunterschiede zu nutze.

Diese Strategie funktioniert, solange der Wechselkurs stabil bleibt oder sich in die gewünschte Richtung entwickelt. Sie birgt große Risiken, wenn sich Wechselkurse, Zinsen und Volatilitäten ändern.

Ein aktuelles Beispiel: Die Zinsen in den USA lagen vergangene Woche bei 5,25 bis 5,50 Prozent, in Japan bei 0 bis 0,1 Prozent. Dann hat die US-amerikanische Zentralbank Fed eine Zinssenkung für September angekündigt, und die Bank of Japan die Zinsen überraschend auf 0,25 Prozent angehoben. Solche Änderungen bewegen sofort den Markt, führen zu starken Preisbewegungen und Kettenreaktionen.

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