Börsenlexikon

Volksaktie

Aktien, die zumeist im Zuge einer Teilprivatisierung eines staatseigenen Unternehmens vorzugsweise an breite Bevölkerungsschichten, also an Kleinanleger, ausgegeben werden.

Volksaktien sind keine eigene Aktiengattung. Der Begriff ist vielmehr historisch aus der Privatisierungspolitik Ludwig Erhards entstanden: In den 1950er Jahren wollte sich der Staat von seinem Industriebesitz trennen, aber gleichzeitig eine Beteiligung der Bürger und Arbeitnehmer an den Unternehmen fördern und somit die Aktionärsquote erhöhen. Daher wurden neben (steuerlich geförderten) Belegschaftsaktien erstmals sog. Volksaktien herausgegeben. Sie wurden bewusst nicht den institutionellen Anlegern angeboten, sondern an Kleinanleger verkauft, meist zu besonders günstigen Konditionen. Die wichtigsten dieser Volksaktien waren Volkswagen, VEBA und Preussag. Eine „Neuauflage“ der Volksaktien erlebte der deutsche Kapitalmarkt mit der Aktie der Deutschen Telekom in den 1990er Jahren.

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