Dossier Handeln

ETFs besser mit Limit handeln

Blick auf Monitore im Handelssaal


Auch bei ETFs ist es sinnvoll, Kauf- und Verkaufsaufträge nicht unlimitiert, sondern mit einer Preisvorstellung zu versehen.


Eine Anlegerin kauft Anteile an einem DAX-Indexfonds. Sie bekommt im Internet einen aktuellen Quote angezeigt, dessen Briefseite bei 55,04 Euro je Anteil liegt und gibt einen unlimierten Auftrag, eine so genannte Market Order, in die Ordermaske ihres Brokers ein. Später bei der Überprüfung sieht sie, dass sie die gewünschten Anteile für 55,50 Euro bekommen hat.

Die Erklärung

Der ETF-Handel auf Xetra ist nach dem Marktmodell des fortlaufenden Handels organisiert. Bei dieser Form werden passende Aufträge automatisch zusammengeführt und gegeneinander ausgeführt.

Alle ETFs werden von mindestens einem Designated Sponsor betreut. Diese Liquiditätsspender sollen durch das fortlaufende Stellen von An- und Verkaufspreisen anhand des aktuellen Indexstands dafür sorgen, dass eine ständige Handelbarkeit von allen Indexfonds zu marktgerechten Preisen gewährleistet ist.

Wie kommt es aber zu der ungünstigeren Ausführung in unserem Beispiel?

Einige der ETFs sind hochliquide, der DAX-ETF von iShares z. B. gehört zu den am meisten gehandelten Wertpapieren in Europa überhaupt. Von diesem Indexfonds werden zurzeit durchschnittlich 80 Millionen Anteile für 1,7 Milliarden Euro monatlich umgesetzt. Das sind 300 bis 500 Preisfeststellungen täglich. Wenn nun für einen kurzen Augenblick kein Designated Sponsor aktiv ist, und hier reichen wenige Sekunden, dann wird die unlimitierte Market Order automatisch gegen vorhandene Limit Orders ausgeführt, die schon länger im Buch stehen. So können dann Preise zustande kommen, die deutlich von den Quotes der Designated Sponsors abweichen.

Die Abhilfe: Limit setzen

Statt einer unlimitierten Market Order können Anleger auch eine Limit Order aufgeben. Sie begrenzen damit den Verkaufspreis nach unten bzw. den Kaufpreis nach oben. Dieses Limit verhindert, gegen nicht mehr marktgerechte andere Limit Orders ausgeführt zu werden, die bereits im Buch sind.

 © Juni 2019, Deutsche Börse AG