Märkte und Segmente

Freiverkehr (Open Market)


Der Open Market, ehemals Freiverkehr, ist das am wenigsten regulierte Segment mit den geringsten Transparenzpflichten. Die meisten Unternehmen im Open Market haben einen anderen Heimatmarkt. Zudem sind viele Fonds, Zertifikate etc. dort einbezogen.

Früher fand der Freiverkehr auf dem Bürgersteig vor der Börse statt. Hier wurde alles gehandelt, was nicht in den offiziellen Börsenhandel einbezogen war. Heute ist der Freiverkehr – anders als der Regulierte Markt – ein privatrechtliches Segment, aber auch ein börslich organisierter Markt.

Der Open Markt ist kein organisierter Markt im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG). Für die emittierenden Unternehmen sind die Einbeziehungsvoraussetzungen jedoch einfacher als bei dem von der EU regulierten Segment Regulierter Markt. Außerdem bestehen keine Folgepflichten.

Der Freiverkehr wurde im Oktober 2005 in Open Market umbenannt.

Anleger, die in diesem Marktsegment aktiv sind, müssen sich im Klaren darüber sein, dass die verfügbaren Informationen zu Emittenten geringer sein können. Emittenten müssen keinen Börsenzulassungsprospekt wie im Regulierten Markt mit wichtigen Informationen zum Unternehmen veröffentlichen. Allerdings unterliegen auch die Unternehmen im Open Market mit Einführung der Marktmissbrauchsverordnung (Market Abuse Regulation – MAR) seit 2017 den Pflichten der Ad-hoc-Publizität.

Im Open Market an der FWB Frankfurter Wertpapierbörse werden deutsche und ausländische Aktien, festverzinsliche Wertpapiere deutscher und ausländischer Emittenten, sowie Fonds, Zertifikate und Optionsscheine gehandelt. Aktien aus über 60 Ländern sind in diesen Handel einbezogen.

Wertpapiere im Open Market können in das Segment Scale oder in das Basic Board eingezogen werden. Scale steht Unternehmen offen, die ein Erstlisting im Open Market anstreben und bereit sind, ein bestimmtes Transparenzmaß einzuhalten.

November 2022, © Deutsche Börse AG