Börsenlexikon

Aufgeld (Optionsscheine)

Prozentsatz, um den der Kauf bzw. Verkauf eines Basiswerts durch Kauf eines Derivats bei sofortiger Ausübung des Optionsrechts teurer ist als der direkte Kauf oder Verkauf des Basiswertes an der Börse.

Das Aufgeld wird ermittelt, um Derivate, vor allem Optionsscheine, zu einem bestimmten Zeitpunkt zu bewerten. In der Regel wird zur besseren Einschätzung des Optionsscheins das Aufgeld bezogen auf ein Laufzeitjahr (jährliches Aufgeld) ausgewiesen.

Beispiel: Ausstattung eines Call-Optionsscheins auf eine Aktie 
Aktueller Kurs des Optionsscheins: 40 €
Aktueller Kurs der Aktie (Basiswert): 150 €, 
Basispreis: 100 €.

Das Optionsverhältnis ergibt sich aus dem Verhältnis Aktien zu Optionsscheinen. In diesem Fall nehmen wir eine Aktie pro zwei Optionsscheine an:
Optionsverhältnis = 1 Aktie : 2 Optionsscheine = 0,5
Die Restlaufzeit beträgt zwei Jahre.

So wird das Aufgeld berechnet:
Kurs des Optionsscheins: Optionsverhältnis = 40 € : 0,5 = 80 €
Basispreis + 80 € –  Aktienkurs = 100 € + 80 € – 150 € = 30 €
(30 € : Aktienkurs) * 100 = (30 € : 150 €) * 100 = 20%
Jährliches Aufgeld = 20 % : Restlaufzeit in Jahren = 20 % : 2  = 10 %

Für den Optionsschein zahlen Investoren also ein Aufgeld von 10 Prozent jährlich.

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